Kleine Tipps zur Reisesicherheit in Russland

Gefährlich oder nicht? Kleine Tipps zur Reisesicherheit in Russland

Das Leben im Land geht unabhängig von den Ereignissen seinen Gang und hat sich für die Bürgerinnen und Bürger nicht wirklich verändert. Touristenvisa für Russland werden wie bisher ausgestellt. Und es ist auch nicht schwer, dorthin zu fliegen. Außer mit einem Flugzeugwechsel. Und wie immer gilt es, ein paar Kleinigkeiten zu beachten, um sich den Aufenthalt in diesem riesigen Land nicht zu verderben. Also, was muss man in Russland beachten? Tipps zur Reisesicherheit in Russland:

Die entspannten und sich ihrer Sicherheit bewussten Deutschen rufen oft erstaunt aus: Wovor soll man denn Angst haben? Und tatsächlich, wovor sollte man in einem korrupten Land mit einer großen Zahl armer Menschen und einem schlecht funktionierenden Strafverfolgungssystem Angst haben? In einem Land, in dem man fast alles mit Geld kaufen kann, wenn man weiß, wie man das anstellt?

Reisesicherheit in Russland: Portemonnaie in die Brusttasche

Mein Mann hat einmal einem deutschen Kollegen, der aufgrund einer Geschäftsreise nach Russland fuhr, geraten, seine Dokumente und seine Brieftasche nicht in den Rucksack zu stecken, den er auf dem Rücken trägt. Der Kollege lächelte höflich. Entweder hielt er es für einen Scherz, oder er fand meinen Mann seltsam. Deshalb hat mein Mann ihm also nicht erklärt, dass es in Großstädten, auf belebten Straßen, Märkten, in Verkehrsmitteln und U-Bahnen Teams Taschendiebe gibt, denen die Polizei Deckung gibt. Ich bin mir sicher, dass es ein zweifelhaftes Vergnügen ist, in einem fremden Land ohne Reisepass, Visum, Bankkarten und Geld zurückgelassen zu werden.

Eigentlich sind die meisten Russen sehr nette und gastfreundliche Menschen. Aber es gibt auch viele Ausnahmen. Deshalb würde ich nicht empfehlen, nachts allein außerhalb des Stadtzentrums unterwegs zu sein und sich den Weg mit einem iPhone zu beleuchten.

Auf die Eiszapfen achten

Im Winter würde ich allerdings auch nicht empfehlen, zu Fuß im Stadtzentrum zu spazieren. Das kann sehr gefährlich werden. Sehr oft stellt sich heraus, dass die einzige von Menschen betretene, nicht geräumte Fahrbahn genau unter die mehrere Meter langen herabhängenden Eiszapfen führt, die manchmal durch ihr eigenes Gewicht brechen und auf die Köpfe der Passanten fallen. Kurz gesagt: Gott kümmert sich um den richtigen Mann.

Aber die Wahrheit ist, dass die Diebe und die Gauner, die es auf Ihr iPhone und Geld abgesehen haben, das Eis auf dem Bürgersteig und die Eiszapfen auf dem Dach nicht die gefährlichsten Dinge in Russland sind. Das Gefährlichste sind … Autos. Und das nicht einmal als Beifahrer. Sondern als Fußgänger. Der Grund dafür ist simpel.

Kleine Tipps zur Reisesicherheit in Russland: Autos sind härter als die Fußgänger

In Europa glaubt man, dass der Fußgänger immer recht hat, dass der Autofahrer Angst vor ihm hat und ihn immer passieren lässt, sogar wenn der Fußgänger alle Verkehrsregeln bricht und sich praktisch vor die Reifen schmeißt. In Russland ist genau das Gegenteil der Fall. Fußgänger haben Angst vor Autos. Erstens, weil Autos aus Eisen sind, Fußgänger aber nicht. Zweitens ist der Bremsweg dieser Fahrzeuge während der neun Wintermonate des Jahres absolut unberechenbar. Weder für den Fußgänger, noch für den Autofahrer.

Drittens wird in Russland in den Fahrschulen nicht wirklich gelehrt, wie man Auto fährt (traurig, aber wahr), und man lernt in der Regel selbständig mit Freunden oder Verwandten, nachdem man den Führerschein gemacht hat. Viertens: Vergessen Sie nicht, dass die Russen nur ein einziges Verbotsschild kennen – die Betonwand mitten auf der Straße. Alle anderen Schilder weisen nur darauf hin, dass man möglicherweise zahlen muss. Gezahlt wird in der Regel dem Verkehrspolizisten, der Sie auf frischer Tat ertappt hat. Oft schwarz, ohne Dokumente oder Quittungen.

Links, rechts, noch mal links

Worauf will ich damit hinaus? Darauf, dass ein russischer Fußgänger, der bei grüner Ampel über den Zebrastreifen geht, zweimal nach rechts und links schaut, bevor er weitergeht. Und springt bei der geringsten Gefahr von der Straße weg, während er die besonders dreisten Fahrer passieren lässt. Die Autofahrer wissen das und verschwenden deshalb nicht den geringsten Gedanken daran, dass ihnen jemand vor die Reifen laufen könnte, wenn sie ihn kommen sehen.

Um ehrlich zu sein, wenn ich aus Deutschland zurückkomme, versuche ich, die ersten Tage nicht ohne Begleitung auf die Straße zu gehen. Und wenn es doch dazu kommt, versuche ich, mich in der Mitte der Menge zu halten und mit ihnen die Straße zu überqueren 🙂 Ich rate Ihnen, dasselbe zu tun.

Mit anderen Worten: Damit Ihre Reise nach Russland sicher und reibungslos verläuft, vergessen Sie nicht, dass ein Fußgänger nur recht hat, solange er noch lebt. Und natürlich die anderen Tipps zur Reisesicherheit in Russland.

Gute Fahrt!

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