Katzen im Winterpalast

Katzen im Winterpalast

Die Eremitage in St. Petersburg, eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, beherbergt nicht nur unschätzbare Kunstwerke, sondern auch eine ganz besondere Gruppe von „Angestellten“ – die Eremitage-Katzen. Die Katzen im Winterpalast haben eine lange und faszinierende Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht und eng mit der russischen Zarendynastie verwoben ist.

Die Anfänge unter Peter dem Großen

Die Tradition der Katzen im Winterpalast begann mit Peter dem Großen, dem ersten Kaiser des russischen Reichs und Gründer von St. Petersburg. Der Zar, bekannt als Katzenliebhaber, brachte eine Katze namens Basil aus Holland mit, als er in den heutigen Winterpalast einzog.

Mit ihrer Hilfe wollte er gegen eine Ratten- und Mäuseplage vorgehen und sie aus den Gebäude vertreiben. Er ordnete sogar an, dass Katzen in Scheunen gehalten werden sollten, um das Eindringen von Mäusen zu verhindern.

Elisabeth Petrowna und die Kasan-Katzen

1747 traf Zarin Elisabeth Petrowna, die Tochter Peters des Großen, eine wichtige Entscheidung. Aufgrund einer großen Ratten- und Mäuseplage im Winterpalast befahl sie, „die größten und besten Katzen zu fangen und unverzüglich an den Hof zu bringen“. Anschließend wurde aus dem rund 1000 Kilometer entfernten Kasan eine ganze Kolonie von Katzen, hauptsächlich der Rasse Russisch Blau, in den Palast gebracht.

Diese Idee war so erfolgreich und stellte sich als sehr gute Lösung für das Problem heraus, so dass die Katzen dauerhaft im Gebäude bleiben durften.

Katharina die Große und die „Beschützer der Kunst“

Unter Katharina der Großen, die 1764 das Kunstmuseum gründete, erhielten die Katzen einen noch wichtigeren Status. Obwohl Katharina selbst angeblich keine große Katzenfreundin war, erkannte sie deren Wichtigkeit für den Schutz der Kunstwerke. Mit der Absicht, sie zum Abschrecken und Beseitigen von Nagetieren zu verwenden, ernannte sie die Katzen zu offiziellen „Beschützern der Kunst“ und führte eine strikte Trennung zwischen Haus- und Hofkatzen ein.

Die Hofkatzen durften sich frei in den Ausstellungssälen der Eremitage bewegen, während die Hauskatzen sich nur in Wohnräumen und Kellern aufhalten sollten.

Die Katzen im Winterpalast in der Neuzeit

Heute leben etwa 50-70 Katzen in der Eremitage. Sie genießen einige besondere Privilegien, beispielsweise haben sie eigene Ausweise und erhalten regelmäßige Fütterungen sowie tierärztliche Versorgung — sozusagen als Gehalt.

Zudem werden sie vom Museumspersonal, insbesondere von Tatiana Danilova, der Chefin des Wachpersonals, liebevoll umsorgt. Außerdem wird jährlich ein Katzenfest zu ehren der Palastkatzen organisiert und gefeiert.

Katzenruhestand

Wenn die Katzen für ihre „Arbeit“ zu alt werden, gehen sie in den wohlverdienten Ruhestand. Sie werden dann von Familien adoptiert und können ihr restliches Leben in einem liebevollen Zuhause verbringen.

Die Eremitage-Katzen sind nicht nur Mitarbeiter, sondern auch eine beliebte Attraktion für Besucher.

Sie erinnern an die lange Tradition der Katzenhaltung in der russischen Herrscherfamilie und

sind ein lebendiges Symbol für die Verbindung von Geschichte, Kunst und Tierschutz in diesem weltberühmten Museum.

Was denkst du über diese einzigartige Tradition? Hast du selber Katzen oder bevorzugst du Hunde? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

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